Mobile Version Disable hint

ID jas1g7

Back All (8)

Was sollte er nun tun? Wohin sollte er flüchten? Wo sich verstecken?
Lange hatte er sich auf diesen Tag vorbereitet, denn er spürte stets instinktiv, dass ihn seine finstere Vergangenheit eines Tages erneut einholen würde. Dass es jedoch jetzt und hier, an diesem verfluchten Ort geschehen würde, damit konnte selbst der, ansonsten so tollkühne, Brian nicht rechnen.
Erschöpfung und Benommenheit, streichelten gemeinsam seine ohnehin schon gequälte Seele, als sei der Sadismus dieses schwarzen Teufels noch nicht genug gewesen.
Woher zum Henker wusste dieser Fahrer von Brians alter Einheit? Diese war stets top secret gehalten worden und niemals drangen irgendwelche Taten an die Öffentlichkeit. Seine Jungs wurden damals nur gerufen, wenn bereits alles verloren schien und Brian konnte nicht gerade von sich behaupten, dass er stolz auf die ein oder andere fragwürdige Operation gewesen sei. Doch sie waren alle nötig, denn der außerplanmäßige Krieg zwang einen leider nur allzu oft dazu, außerplanmäßige Maßnahmen zu ergreifen.
Er sah sich eher als eine Art Werkzeug des Staates, geschaffen, um mit chirurgischer Präzision einen Einschnitt vor zu nehmen, der das bisherige Geschehen nachhaltig und fürs gesamte Leben prägen sollte.
Und selbst wenn es damals moralisch nicht vertretbar war, ein ganzes Dorf auf brutalste Weise zu massakrieren, so war doch immerhin die Wirkung des grausigen Spektakels äußerst nachhaltig.
Der Befehl kam von Brian, doch nur, weil er ebenfalls an eine Befehlskette gebunden war, genau wie Andere auch. Nur mit dem Unterschied, dass man seiner Einheit ganz besonderen Freiraum zum walten ließ, oder wie dieser Bastard von Kellerhan es stets so treffend formulierte: "Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, um diesen Krieg für uns zu entscheiden!"
Kellerhan dieses Stück Scheiße eines Vorgesetzten! Warum hatte er nur den Befehl gegeben, das afrikanische Dorf voller friedlicher Zivilisten zu überfallen? War es eine aufopfernde Tat oder doch nur reines, größenwahnsinniges Gott spielen?
Brian wusste es nicht. Nichts davon schien ihm real gewesen zu sein und doch verdrängte er die Erinnerungen jeden Tag aufs Neue.
Einzig der Gedanke an seine alten Kameraden konnte ihm manchmal ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Es waren tolle Jungs, wirklich Klasse.
Der Zusammenhalt war unbeschreiblich und gemeinsam hatten sie diesen ganzen Mist irgendwie unbeschadet überstanden.
Auch, wenn es nicht gerade ausgleichende Gerechtigkeit gewesen war.
plötzlich kam Brian ein unheimlicher Gedanke, gefolgt von einem gewaltigen Schreck, denn gleichzeitig, blitzen am Horizont erneut Scheinwerfer auf und ein Auto näherte sich.
Während er es mit zusammen gepressten Augen fixierte, dachte er bei sich:
Hör auf zu spinnen, du alter Narr!
Brian erinnerte sich an eine alte Legende, die er einmal von einem alten Schamanen gehört hatte.
"Wir alle werden eines Tages für unsere Taten zur Rechenschaft gezogen werden und mögen wir noch so sehr darauf vertrauen, der Teufel findet einen Weg, um seine Genugtuung zu bekommen. Niemand kann sich seinen Dienern der Rache entziehen und jeder hat auf seine eigene Weise mit ihnen fertig zu werden. Möge dir Gott bei stehen, wenn du dafür den Preis zahlen musst. Glaube mir, er findet dich eines Tages. Der schwarze Dämon!"
Kurz darauf jagte er dem Häuptling eine Kugel durch den Kopf und befahl den Männern dasselbe mit den Übrigen zu tun.
"Hör auf zu spinnen! Du wirst doch nicht albern werden! Diese Karre da, war nur ein ganz normales Auto mit irgendeinem Spinner darin, der auf nem' beschissenen Trip gewesen ist! Das war kein Racheengel!"
Tief in seinem Inneren wusste Brian jedoch, dass er sich dies nun nicht mehr einreden konnte, dafür war es bereits zu spät und der Alkohol zeigte keine Wirkung mehr.
Der Teufel hatte seine verspäteten Finger nach ihm ausgestreckt und Brian fiel kein triftiger Grund ein, ihm seine Beute zu verweigern.
Was hatte er schon vor zu weisen, außer einem verkorksten Leben?

ID jas1g7, Schakal316Schakal316, Activity: 1%, Views: 1147, Chars: 3972, 161 months ago

+1

Comments

No comments available.

Next

  • Schließlich unterbrach seine gedrungenen Gedankenzüge eine liebliche, aber auch dominante Stimme: "Na,…

    0 Activity: 1%, Views: 1234, Chars: 2599, 161 months ago

    S: 0, T: 2, I: 0, N: 1