Himmelsterror

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Voller Missmut starrte Erzengel Michael auf die Tür vor sich. Starke Selbstzweifel prägten ihn derzeit. Er hatte die alten Herrscher des Olymps befreit. Selbst wenn diese Schlacht gewonnen werden würde, wer würde diesen Kreaturen dann Einhalt gebieten? Schnell mimte er ein Kreuz auf seine Brust und sandte noch ein letztes Stoßgebet zu seinem Gott.
"Erzengel Michael!", ertönte eine aufgeregte Stimme hinter ihm.
Michael lies seine Zweifel verschwinden und versteckte sich hinter einer Maske aus Unantastbarkeit.
"Ja mein Bruder?", antwortete er ruhig. Es durfte nicht herauskommen, dass einer der Erzengel Zweifel hatte. Dies wäre für die Moral der Krieger fatal.
"Zeus, Hades und die Anderen! Sie sind frei!", als Michael keine Miene verzog, spiegelte sich eine Mischung aus skepsis und Angst in den Augen des Kriegers wieder. "Außerdem sind Azrael und Israfil gekommen um uns zu..."
Ein Beben erschütterte den kleinen Palast, den Michael sein zu Hause nennen durfte.
"Was bei...", Michael stockte der Atem. Was er nun sah, war schrecklicher als sein schlimmster Albtraum. Es schien als kämpften über ein Dutzend der göttlichen Armee gegen ein riesiges Gewirr aus Schlangen. Wenn man aber genauer hinschaute, konnte man erkennen, dass jede der Schlangen an ein und demselben Körper zusammenkam.
Einer dieser Köpfe war abgetrennt worden und hatte die ganze Seitenwand seines Empfangssaales weggerissen. Zappelnd wie ein Fisch an Land, bewegte sich der Kopf auf und ab, während zwei neue Köpfe aus dem Stumpen wuchsen, der sich noch am Körper befand.
Es war die Hydra. Die Hydra, die Herkules vor langer Zeit besiegte. Jene, die man auf Ewig in die elysischen Kerker gesperrt hatte. Anscheinend war die Ewigkeit heute vorbei.
"Michael!", dröhnte eine tiefe Stimme über die Hydra hinweg. "Der treuste Gefährte Gottes!"
Michael stockte er Atem. Abraxas kam direkt auf ihn zu. In der einen Hand hielt er herausfordernd einen brennenden Streitkolben, von dessen Ende blut tropfte. Er bewegte sich unglaublich schnell und jeder, der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen fand ein schnelles Ende.
Wenn Michael es schaffen würde, Abraxas zu schlagen, würde seine Armee vielleicht auch geschlagen sein. Auch wenn die Chancen auf einen Sieg klein waren, er musste es probieren. Er stürmte in sein Haus, direkt auf die Waffenkammer zu. Der Zeitpunkt der Rache war gekommen.

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