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Back All (9)

Das Ibuprofen verlor viel zu schnell seine Wirkung. Ein pulsierender Schmerz breitete sich von seinem Gesicht aus. Warm und wellenförmig. Welle um Welle.
Fast hätte Frank vergessen, den Hahn seines Revolvers zu spannen, als er die Wohnungstür mit einem Dietrich öffnete. Stille breitete sich vor ihm aus. Keine Schreie sterbender Menschen, wie bei seinem letzten Besuch. Auch von den Leichen, die er zurückgelassen hatte, fehlte jede Spur. Doch am Boden zeichneten sich noch immer schwarze Blutflecken ab.
Die ausgeschalteten Lichter deuteten darauf hin, dass die Wohnung verlassen war, doch als er den ersten Schritt in den Flur gesetzt hatte, glaubte er, ein leises Schnaufen zu hören. Frank verharrte in der Bewegung. Nur eine Einbildung? Oder doch die Witwe, die sein Bruder erwähnt hatte? Ja, da war es wieder, ein leises Atemgeräusch. Langsam schlich Frank weiter, auf das Flurende, und das dahinter liegende Wohnzimmer zu. An der Wandecke, die ihn vor Blicken aus dem Zimmer schützte, bleib er stehen und hielt die Luft an. Die Finger umklammerten den Griff des Revolvers. Das Schnaufen klang immer noch entfernt, und nicht, als ob es hinter der Ecke auf ihn wartete.
‚Am Ende spielt es für mich doch ehe keine Rolle mehr’ dachte Frank und betrat mit einem raschen Schritt das Wohnzimmer.
Kein Kugelhagel, der ihn empfing. Keine Waffenläufe, in die er blickte. Alles, was ihn erwartete, waren dieselben schäbigen Möbel, wie bei seinem letzten Besuch. Nur die Frau, die auf dem Sofa schlief, hatte das letzte Mal noch nicht dort gelegen.
Hübsch war sie auf jeden Fall. Was sie wohl an einem Ort wie diesen verloren hatte? Und wieso sie einen Mann mit drei Kindern geheiratet hatte? Frank zögerte noch, fragte sich, ob er sich wirklich auf dieses Niveau herablassen, oder nicht lieber umkehren, zu Markus gehen und diesem sagen sollte, er müsse sich von nun an um seine Probleme alleine kümmern, während Frank seine letzten Monate an einem Ort genoss, der nicht … so war, wie dieser Ort hier. Besser ließ es sich nicht beschreiben.
Doch Frank wusste, wie er sich entscheiden würde. Er war kein Mensch, der vor seinen Aufgaben davon lief. Diese Bahntrasse musste gebaut werden. Er richtete die Waffe auf den Kopf der schlafende Frau und rief: „Aufwachen!“

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