ID acnq9l
"Was weißt du schon von Abgründen?" zischte Daniela und sah Timo herausfordernd an.
"Na hör mal! Was glaubst du, was man an den Spieltischen der Welt für unglaubliche Schicksale zu sehen bekommt?" rief Timo, empört darüber, dass Daniela ihn vor den Freunden klein machte.
"Im Internet. Alles klar Timo", lachte Paul und erntete einen entsprechend unfreundlichen Blick.
"Kriegt Euch jetzt bitte nicht in die Haare", bat Jutta leise. "Ich kann mir gut vorstellen, dass Daniela manch einen Großkotz ganz klein gesehen hat, wenn er bei Ihr war."
Dass plötzlich alle ihren Blick auf sie richteten, in der Hoffnung, dass sie aus dem Nähkästchen plaudern würde, gefiel Daniela gar nicht. Sie hatte bis heute nicht von ihrem Prostituiertendasein geredet und wollte das auch nicht anfangen. Trotzdem beschloss sie, ein Antwort zu geben: "Ich hatte mal einen Kunden, da würdet Ihr staunen, was für ein armes Licht das war. Der steckte dermaßen voller Minderwertigkeitsgefühlen, dass ich ihn nur noch bedauerte und tröstete, wann immer er zu mir kam. Und wisst Ihr was sein Hauptproblem war? Er hat nie verstanden, warum ihn niemand mochte, wo er doch nur seinen Job als Unternehmenssanierer machte. Nicht einmal die Millionen, die er dafür bekam, dass er Massenentlassungen in Großunternehmen anordnete, konnten ihn darüber hinwegtrösten, dass ihn niemand liebte.
"Liebesentzug", seufzte Jutta, "da kommt keiner mit klar."
ID acnq9l, 170 months ago
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"Und Einsamkeit", sagte Paul leise. Die darauf folgende betretene Stille sagte mehr als genug. Irgendwie…
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