Die Träume Anderer manipulieren

ID 2r50hm

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Ich muss zugeben, es ist mir sehr, sehr peinlich.
Wenn ich vor mich hinträume (meistens im Unterricht), nehmen meine Träume die irrsinnigsten Formen an. Ich werde Geheimagentin, reiche Businessfrau, Superstar und all das, was ich mir träume.
Und in jedem dieser Träume taucht er auf.
Oh Gott, wenn das jemand wüsste- Erde tu dich auf. Ich würde nie wieder nach draußen gehen, nur noch vermummt herum laufen und auf jeden Fall das Land verlassen.
Aber Spaß beiseite, noch weiß niemand von meinen Träumen im täglichen Chemieunterricht. Da ich in der letzten Reihe sitze, fällt es auch nie jemandem auf (das hoffe ich zumindest), aber man muss immer auf Nummer Sicher gehen.
Der Junge, der immer in meinen Träumen auftaucht, sitzt zum Glück nicht in meiner Klasse; er geht noch nicht einmal auf meine Schule.
Er besucht das andere Gymnasium in der Stadt, nur rund drei Kilometer entfernt, und da ich jeden verflixten Tag an genau dieser Schule vorbei muss, sehe ich ihn auch jeden Tag.
Mein letzter Traum mit ihm war erschreckend real... sehr real.

Ich befand mich auf dem Heimweg von der Schule und hatte meine Schultasche mehr schlecht als recht auf dem Gepäckträger geschnallt, als ich ihn wieder sah.
In meinem Traum hatte er den Namen Ben, obwohl ich das in Wirklichkeit noch nicht einmal mehr weiß.
Und natürlich konnte ich es mir nicht ersparen, dass ich mich selbst im Traum blamierte- ich dachte, das könnte ich steuern! Von wegen.
Ich legte eine Vollbremsung hin, als ich ihn mitten auf dem Bürgersteig sah, und aus einem blöden Grund schaffte er es anscheinend nicht, aus dem Weg zu springen.
Die genauen Details meiner äußerst peinlichen Bruchlandung auf dem Hintern erspare ich euch, stattdessen erwähne ich viel lieber, dass er mir die Hand gereicht hat, damit ich aufstehen kann.
"Danke", hauchte ich, und wenn ich nicht geträumt hätte, wäre ich wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen. Selbst im Traum roch er gut.
"Kein Problem, Lynne", sagte er mit seinem so charmantem Grinsen, das mir jedes Mal den Atem verschlug, wenn ich ihn so lächeln sah.
Tja... vielleicht hätte ich ihn wirklich fragen sollen, woher er meinen Namen kennt. Und warum ich auf einmal eine so tolle Figur hatte.
Aber wen interessiert das schon, wenn man auf einmal mit seinem Traumjunge Händchen hält- auch wenn es nur die Chemiestunde am Montagmorgen ist.

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