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Ächzend richtete sich Twain Malcolm aus dem rot, staubenden Sandgestein auf in welchem er lag. Sein Kopf war schwer wie ein vollgesoffener Sandsack. Seine Glieder hingen wie Gewichte aus Blei an ihm herab. Dies alles war nichts neues für ihn. Ein Gefühl als hätte man zehn Runde Schnaps intravenös verabreicht bekommen. Als hätte der Kater direkt mit dem Rausch eingesetzt . Ein Gefühl als würden sich Tyson und Klitschko tagelang in die Fresse hauen. Benommen wischte er sich mit, dem Handrücken einen einsamen Speichelfaden aus dem Mundwinkel. G.G. Allin hätte diesen Zustand wohl mit seinem Song `Fuckin the Dog` beschrieben.
Seine beeinträchtigte Sicht klarte sich schleppend, gleich schaurig herumziehenden Nebelbänken.
Im krassen Kontrast zu den blutigroten Dünen in denen er lag standen, die mächtigen Knochengestelle welche überall um ihn aus dem sandigen Boden ragten. Ein bleicher Schädel groß wie ein Durchschnittswagen blickte ihn aus toten Augen auffordernd und dunkel an. Das Gerippe war nicht menschlicher Natur, jedoch fehlte Twain der pathologische Einblick um ihn weiter einordnen zu können.
>> Sie doch sie kommen.<< hörte er eine vertraut, knirschende Stimme hinter ihm. Der Totengräber stand, sein Arbeitswerkzeug über die breite Schultern gelegt breitbeinig hinter ihm und hielt ihm freundlich die schwielige Hand entgegen. Twain hievte sich mit seiner Hilfe hoch, klopfte sich den Staub aus den Kleider und blickte in Richtung der aufgehenden Sonne, welch flammend wie es Eos nur sein konnte auf den Zenit zusteuerte. >> Verflucht da hast du aber ein ordentliches Stück Arbeit vor dir.<< flüsterte Twain gebannt in die aufgehende Urmutter starrend. Der Totengräber stütze sich, auf seiner Schaufel ab. Langsam an einem erloschenen Zigarettenstummel kauend nickte er. >> Fix, Twain Träume gibt es immer Unmengen zu begraben.<< mit diesen Worten stieß er fest in die lockere Erde und hieb einen unscheinbaren Haufen zur Seite. Sofort füllte der Sand das entstandene Loch. Der Totengräber fluchte, gotteslästernd und spie einen braunen Patzen auf den Boden. Die Schatten der meterhohen Rippengestelle, griffen wie eine finstere Hand nach Twain, welcher erschrocken zurückwich.
>> Nur die Ruhe.<< die mahlende Stimme des Totengräbers , wich der zarten Stimme von Dr. Dietrich, welche eher dem lautlosen Schlagen von Schmetterlingsflügeln ähnelte. Sie hatte eine Hand über sein linkes Auge gelegt, mit der anderen hielt sie eine Taschenlampe, welche schmerzhaft in sein rechtes Auge leuchtete.
>> Ich denke wir schließen die Sitzung für heute und fahren Morgen wieder fort mit der Hypnose.<<
Twain blickte sie unentschlossen an. Der Totengräber stand hinter ihr mit einem löchrigen Grinsen und hielt den staubigen Daumen nach oben.
Twain nickte nur kurz und verließ die Praxis wortlos.

ID p8sxmf, Syudan JisatsuSyudan JisatsuRank 3, Activity: 1%, Views: 838, Chars: 2807, 171 months ago

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  • Es war wie das kurze Aufleuchten eines sterbenden Sternes. Genau so empfand Twain das aufmunternde Lächeln…

    0 Activity: 1%, Views: 831, Chars: 958, 167 months ago

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