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ID 9mdjgz

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Frank wacht in seinem Bett auf, streckte die Arme und stand dann auf. Den Schmerz in seinem Gesicht ignorierte er noch. Stattdessen machte er ein paar Fitnessübungen auf dem Teppich, in der Mitte seines Zimmers. Er fühlte sich angespannt und hatte an dem gestrigen Abend noch lange wach auf der Matratze gelegen und die Decke angestarrt.
Als er in den Spiegel im Badezimmer sah, starrten ihn zwei mit dunklen Ringen untermalte Augen an. Dann aber wurde sein Blick von dem rot-violetten Punkt auf seiner linken Wange angezogen. Als die Finger prüfend danach tasteten, fühlten sie verhärtetes Gewebe, dass mit Schmerzen reagierte.
Gestern Abend hatte er es noch für eine Hautunreinheit gehalten. Und nun …
„Scheiße!“ Franks Schrei hallte durch die Wohnung. Aus einem der Nachbarzimmer drangen Geräusche. Das Quietschen eines Lattenrosts, ein paar Schritte, die auf den Flur traten.
Frank zwang sich, ruhig zu bleiben und verließ das Bad. Auf dem Flur sah er ein Mädchen, dass offenbar auf der Suche nach einer Toilette war. Er verschwendete kein Wort an sie, sondern stürmte zurück in sein Zimmer, zu seiner Hose, seinem Hemd und seinem Mantel, zog sich diese an, zögerte einen Moment, nahm dann den Revolver aus dem Schrank und verließ wieder das Zimmer. Erneut begegnete er dem Mädchen, dass dieses Mal im Begriff war, das Badezimmer zu verlassen.
„Du!“ fuhr er sie an.
Sie blickte zurück. In ihren Augen lag ein Schleier der Abgeklärtheit. Oder Desillusionierung? Ihr Körper mochte der einer Sechszehnjährigen sein, aber ihre Augen waren um Jahre älter.
„Was is'?“ fragte sie zurück.
„Du! Du sagst meinem Bruder, dass ich zum Arzt musste und heute Mittag zurück bin. Er wird es verstehen.“
„Ach ja?“ Sie blieb gelassen. „Weswegen musst du denn zum Arzt?“
Damit, dass seine Hand ihren Hals umschließen und zudrücken würde, schien sie nicht gerechnet zu haben. „Du berichtest meinem Bruder, wie ich es dir aufgetragen habe!“ Frank schluckte schwer. „Ansonsten komme ich zurück und zerschneide dir dein hübsches Gesicht.“ Er stieß es hervor und verließ die Wohnung.
Irgendwo auf der Strecke zwischen der Tür und dem Fahrstuhl trafen ihn die hinterhergeschrienen Verwünschungen, die sich gegen seine Sexualität richteten.

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