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Er ist erregt. Schnell und routiniert bewegt sich seine rechte Hand, während die Linke das Buch hochhält.
War da ein Geräusch? Um diese Zeit? Er lauscht hinaus; hört nichts.
Er liest weiter und seine Hand kommt in Fahrt: Erst eine Oblate einführen und dann sich selbst. Sein Puls Rast. Ein Stöhnen entringt sich seiner Brust.
'Oh Gott!' denkt er. 'Hätte ich doch zu de Sades Zeiten wirken dürfen. Wie vielen Schäfchen hätte ich deinen Samen und noch andere schöne Dinge spenden dürfen.' Gleich ist er soweit. Das Kribbeln in seiner Eichel wandelt sich zu Feuer. 'Noch nicht! Noch nicht!" Jetzt!
" Justine!" brüllt der Wahn aus ihm heraus. "Einmal dich besitzen. Mit dir machen, was ich will!" Es spritzt auf die Sultane. Drei vier mal.
Die Ernüchterung ist wie immer grauenvoll.
Gleich, wenn ich in die Stadt gehe, werde ich das Buch fortwerfen. Es muss ein Ende haben. Was, verflucht, geht nur in mir vor? Satan hin oder her: Das wir noch lange Zeit sexuelle Bedürfnisse haben würden, davor haben sie uns gewarnt; schließlich sind wir auch nur Männer. Aber wieso ist es das abartige, das verbotene, weit über die Wünsche der meisten Männer hinausgehende Verlangen nach Gewalt, ja, teilweiser sadistischer Folter gegen Kinder, die mich in Raserei versetzen könnten, wenn ich könnte, wie ich wollte?
Wütend schmeißt er de Sades Machwerk in den Mülleimer - wo er es später wieder hinausnehmen wird - und lauscht erneut.
"Hallo! Hallo! Ist da jemand?"
Mist, der kleine Peters. Den hatte ich zu einem ernsten Gespräch geladen, nachdem er gestern wieder den Unterricht gestört hat.
Er springt auf und sieht an sich herunter. Die verräterischen feuchten Flecken glänzen auf der Sultane. 'Du musst dich umziehen' mahnt ihn eine innere Stimme der Vernunft. 'Oder du rufst jetzt einfach den Jüngling in dein Büro und besprichst mit ihm, welche Strafe du für angemessen hältst."
Als er die Tür öffnet und hinaus sieht, spürt er eine erneute Erregung in sich.

Anmerkung des Verfassers: Liebe Frauen unter uns. Gebt den Text doch mal einem Mann in Eurem Umfeld und fragt ihn nach dem Lesen, ob er - der Text - ihn erregt hat.
Marquis de Sade an sich, gebt ihr Jungen Leuten besser nicht zu lesen.

Und noch etwas: Mir macht es nicht wirklich Spaß, mich soweit mit solch einem Text hinaus zu wagen, aber ich bin der Meinung, dass ein sanfter Umgang mit dem Thema kontraproduktiv ist.
Und, meine Damen, glaubt mir: Männer sind nicht nur komisch.

ID mtl54y, H.P.BarkamH.P.BarkamRank 3, Activity: 0%, Views: 1128, Chars: 2437, 170 months ago

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