ID ttwyi5
Informationen. Dass war es , was er jetzt brauchte, abgesehen von dem überlebenswichtigen Blut. Die Glut des Lebens, die Energie, die ihn in der Vergangenheit immer wieder Großes schaffen ließ, verkümmerte gnadenlos zu einem albernen Flehen nach Existenz. Er ahnte, dass seine Kraft kaum noch ausreichen würde, sich wieder zu wandeln.
Ratten! Beinahe wären sie ihm entgangen, wie sie über die Gleise huschten. Mit einem Aufschrei, der seinen aufkommenden Wahn wiederspiegelte, stürzte er sich auf sie und saugte sie aus; zwei, drei, die vierte entriss sich ihm, als er von einer menschlichen Stimme abgelenkt wurde: "Hey Kumpel, schmeckt's?"
Schwarze. Ich kann es nicht glauben, dachte er und floh in die tiefe Dunkelheit des Tunnels, wo er sich sofort verwandelte. Beim Anblick der Gruppe Helfer hatte er den Impuls zum Wandeln ausgelöst, bevor ihm bewusst geworden war, dass er sich ihrer nicht sicher sein konnte.
Aber, nährte er seine Hoffnung, schwarze Haare, Augen in dunkle Farben gehüllt, dunkle Kleidung und viel dunkler Schmuck. Metalle, mit den Zeichen des Teufels gesegnet. Es waren Helfer oder - und jetzt zeichnete sich ein diabolisches Lächeln auf seinem Gesicht - ich wandle sie in solche.
Bis zur Schattengrenze trat er vor, beobachtete die - oh welch ein Anblick! - jungen Leute.
Endlich löste sich eine der Gestalten von der um eine Sitzbank herumlungernden Gruppe und kam auf ihn zu. Eine Frau, ein Mädchen. Er konnte sein Glück kaum fassen. Alles in ihm fing an zu kribbeln. Seine Eckzähne schossen hinaus, der Speichel floss in Strömen.
Als das Mädchen, ihn beinahe erreicht, den schwarzen Lodenmantel öffnete und er ihren schlanken Hals zum Greifen nahe vor sich sah, wendete diese sich plötzlich nach links und verschwand hinter einer grauen Tür, auf welcher der Schattenriss einer Frau abgebildet war.
Ich halt es nicht mehr aus, dachte er verzweifelt, ihr dunklen Mächte helft mir. Mit der unglaublichen Wut, die blitzartig seinen Verstand übernommen hatte, sprang er ins Licht des Bahnbereichs. Die Tür! schrie alles in ihm nach dem Mädchen, und er stürmte hinein.
Das Mädchen schrie noch immer. Sie hatten sie auf einer Liege festgeschnallt und der Notarzt pumpte alles an Beruhigungsmitteln in sie hinein, was seine Erste-Hilfe-Tasche hergab.
"Und?" fragte der Polizist, "hat irgendjemand von Ihnen etwas gesehen?"
Das allgemeine Kopfschütteln wurde nur von einem der Grufties unterbrochen, als dieser einen Schritt vortrat.
"Ja? Sie können etwas berichten?"
"Na ja ...", antwortete dieser zögernd. "Ich bin sofort rein, als die Kleine schrie und hab dann gesehen, dass sie mitten in dem grellen Sonnenlicht des geöffneten Oberlichts vor einem Haufen Asche stand."
"Asche? Woher wollen Sie wissen, dass der mittlerweile so wunderbar zertrampelte Dreck auf den Fliesen Asche war?"
"Weile das Zeug wie Hölle gestunken hat, als ich hineinkam. Als wenn jemand aus derselbigen soeben verbrannt worden war."
Der Polizist winkte frustriert ab, als die Goths jubelnd ihren Sprecher umfingen. Die Kleine hatte wahrscheinlich zu viel Haschisch geraucht.
ID ttwyi5, 170 months ago
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