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Wer wird gewinnen – na die, die schon immer gewonnen haben. Das heißt die bisherigen Verlierer müssen sich mehr anstrengen als bisher, da sie niemals zu den Gewinnern zählen werden. Stimmt das? Wo bleibt denn hier der Schiedsrichter? Im Sport läuft es nämlich anders. Als Mensch mit basisdemokratisch geprägtem Denken verleihe ich mir dazu auf den folgenden Seiten eine Stimme.
Der Drang des Menschen sein ihm angestammtes Gebiet, seine Heimat, zu verlassen, ist die Wurzel des heute von ihm als multikulturelles Dasein bezeichneten globalen Erscheinungsbildes menschlichen Zusammenlebens.
Welches Land kann sich heute noch ausnehmen von diesem globalen Strom von Menschen, der auf der Suche sich befindet, bevölkert zu werden bzw. bevölkert worden zu sein. Wie die Geschichtsbücher uns lehren, waren es die Zeiten als die Herrscher ihre Macht über ihre Landesgrenzen in zunehmendem Ma-ße ausdehnten und so die ersten Begegnungen fremder Kulturen einleiteten. Fast niemals fanden freundschaftliche Begegnungen statt, welche die neu entdeckten Kulturen unversehrt ließen. Ausbeutung und Unterjochung waren das Leitmotiv der Entdecker.
Wie seit langem schon werden auch heute noch Menschen durch Kriege, Hungersnot oder aus wirt-schaftlich begründeten Motiven aus ihrer Heimat vertrieben. In erster Linie meine ich, dass heute Äthio-pier in England, Russen in Deutschland, usw. leben. Nun sind dies nicht unbedingt Staaten die als arm gelten. Na, wer wandert schon gerne in ein Land aus, in dem Hunger und allgemeine Not herrschen.
Doch es gibt nicht nur Beispiele für ein demokratisches Miteinander verschiedener Bevölkerungsgruppen die in einem Staat leben wollen. In Jugoslawien kam es zum Zusammenbruch des staatlichen Systems, dem Zerfall des einstigen Staatsvolkes, begleitet von Bürgerkriegen und Ausschreitungen gegen Minderheiten.
Wenn Misswirtschaft und Politik mit kriegerischen Mitteln ein Gefälle an Lebensstandard und Sicherheits-gefühl entstehen lassen, im Vergleich zu anderen Nationen, dann entwickeln die Menschen Fluchtgedanken um aus ihrer Situation auszubrechen. Sie machen sich auf, um auf eigene Faust oder mit Hilfe von karitativen Organisationen in ein sicheres Land zu gelangen, um dort ihr Glück zu versuchen.
Die karitativen Organisationen versuchen mit Hilfe ihrer Beziehungen, Geldspenden und Beratung das situative Gefälle zwischen den reichen und den armen Ländern zu verringern. Ich halte diese auf Länder bezogene, pauschale Beurteilung für falsch. Ich möchte hier die Länder im Süden, in denen Hungersnot und Seuchenchaos herrscht, ausklammern. Das Gegenteil trifft zu, denn bezogen auf die Einwohner gibt es im Norden ein größeres Arm- und Reich-Gefälle als im Süden. Der Einwohner in Sibirien, der seit Monaten auf seinen Lohn wartet und am Existenzminimum lebt, ist vom System des „Nordens“ sicherlich genauso entzückt wie der arme Einwohner im „Süden“. Als einer unter vielen, die gerade genug zum Leben haben, hat man im „Süden“ weniger Neid und Versagensängste als im „Norden“, in dem es viel gravierendere Unterschiede gibt.
Übrigens finde ich es sehr gut, die Länder des „Südens“ an einen fairen Geld-Waren-Austausch, also dem Handel, zu binden. Damit ist gesichert, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Waren in die richtigen Taschen gelangen. Der Ausdruck „fair trade“ oder „fairer Handel“ ist heute ein weit verbreiterter. Mit dem Geld-Waren-Austausch klinkt sich der Warenerzeuger aber in das internationale Währungssystem ein. Ist die Währung seines Landes eine „harte“, dann macht er mit seinen Waren ein wirklich gutes Geschäft. Wenn seine Landeswährung jedoch „weich“ ist, was meistens zutrifft, dann stellt er fest, dass beim Einkaufen von Waren aus dem Norden, er schlecht gestellt ist. Die Umrechnungswerte zwischen den Währungen zeigen, welche Währung die „härteste“ ist und wo die Verlierer des Vergleichs sind. Über die Verlierer freuen sich die Urlauber aus den Ländern mit harter Währung besonders. Denn dort ist das „Urlaub machen“ besonders günstig. Im Gegenzug dazu freuen sich die Verlierer wiederum über die Einnahmen der Touristen. Schließlich helfen sie die Bilanz zu verbessern.
Mit der wirtschaftlichen Verflechtung werden die Nord-Probleme zu Süd-Problemen. Für die, die darin gefangen sind, ist es ein globales Rennen. Und wie in jedem Rennen, stellt sich auch hier die Frage: Wer wird gewinnen.
Wenn das multiassoziierende wirtschaftliche Selbstverständnis in jedem Kopf ein zuhause findet, dann können global notwendige Veränderungen zur Rettung unserer Zukunft, also nicht nur ihrer, auf diesem Planeten unternommen werden. Unter diesem Aspekt sehe ich es als globale Aufgabe der Landwirtschaft die Versorgung der Weltbevölkerung zu garantieren. Ich fordere von den reichen Staaten daher den Butterberg für Äthiopien.
Eines der größten Geschäftskonglomerate hat sich um die allseits benötigte Energie gebildet. Ein Geschäft mit dem sehr viel Geld verdient wird, weil die staatlichen Verantwortlichen und ihre Völker nicht in der Lage sind, den Ursachen des hohen Energieverbrauchs den Boden zu entziehen. Ich spreche in ers-ter Linie von der Verschwendung von Primärenergie zu Heizzwecken. Tiere sind zwar nicht innovativer wie die Menschen, aber sie machen es anders. Sie haben in der winterlichen Wildnis ein dickes Fell oder graben sich tief in die Erde ein, um sicher über die kalte Jahreszeit zu kommen. Lagerfeuer, um die Rehe und Wildhasen versammelt waren, wurden ja bislang noch nicht beobachtet. Müssen wir uns auch einen Winterpelz zulegen? Die Gentechniker wären mit Sicherheit in der Lage unsere DNS so zu modifizieren, dass uns dieser wächst. Oder soll es vielleicht doch nur die Tablette sein, die kurzfristig einen Pelzwuchs auslöst? Schließlich will der Urlauber aus dem Norden, der im Winter in die Karibik fliegt keinen lästigen Pelz auf seiner Haut mit sich schleppen. Nun die Gentechniker haben dieses lukrative Geschäftsfeld der Energieeinsparung noch nicht entdeckt. Ist ein Innovationssprung nach dem Motto „Spar dir die Heizung und lass dir einen Pelz wachsen“ unausweichlich? Dann wäre die Armee von Ingenieuren und Forschern die dem Ziel, Geräte mit maximalem Wirkungsgrad zu bauen, seit Jahrzehnten hinterher rennt, arbeitslos. Dabei wissen sie, das natürliche Grenzen ihr Streben beschränken. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn die Anlagen enden sowieso alle auf dem Schrotthaufen. Nun wenn die Technik gegenüber der Zeit versagt, dann muss man eben auf das zurückgreifen, was sich diesbezüglich schon bewährt hat. Ich meine damit, dass die Organisation mehr bewirken kann, als die Summe der technischen Errungenschaften. Mir schwebt eine globale Lösung vor, die alle betroffenen Länder der Welt mit einschließt. Die Welt lässt sich einteilen in Länder die über das Jahr hinweg keine Energie zum Heizen eines Haushaltes benö-tigen und solche die der Winterkälte trotzen müssen. Hätten wir die Staatsgrenzen der verschiedenen Nationen nicht, dann könnte man eine globale Verschiebung der Erdbevölkerung von Nord nach Süd vor sich nehmen. Die Rohstoffeinsparungen durch diese Idee wären enorm. Die irdischen Energievorräte könnten noch jahrhundertelang reichen. Manche wirtschaftlichen Strategen bevorzugen Kriege als einen guten Motor zur Ankurbelung der Wirtschaft. Ich halte meinen Vorschlag, die nördliche Weltkugel sehr stark zu entvölkern, für besser, als durch einen Krieg alles zerstören zu lassen und es dann wieder neu aufzubauen.
Mit der Öffnung Chinas zum Westen konnte man die von Seiten der chinesischen Zentralregierung „kon-trollierte“, kapitalistische Invasion und Expansion, sowie die ideologische Selbsttransformation verfolgen. Die Weltwirtschaft heißt die Chinesen willkommen im Club der Globalplayer in der Weltmeisterschaft um den besten Fernseher, das beste Auto, den schnellsten Supercomputer, usw. Ohne den Fleiß und den guten Ausbildungsstandard der Chinesen würde das ganze scheitern – so sehen das die Wirtschaftexperten. Übrigens wäre es auch sehr interessant hier über die Meinung der Chinesen zum eben erst kennen gelernten Westen zu berichten, doch leider liegt mir diese nicht vor. Nun heißt es im großen Rennen, wer hat die Mathematik am besten verstanden, wer kann aus der Physik das Beste herausholen. Vielleicht haben alle die gleiche Schule besucht, aber nicht alle haben die gleichen Ideen. Es wäre fatal, wenn dem nicht so wäre. Denn schließlich leben die Unternehmen in diesem globalen Rennen von der Überlegenheit ihrer Produktideen. Die beste Idee hat am Markt die beste Chance, sofern der Markt darauf reagiert. Die Idee als Drang des Menschen zur Perfektion? Ist in unserem Gehirn das Potential zur Schaffung einer neuen Welt vorhanden? Oder werden wir auf dem Weg dahin, wegen Nichtvermögens daran scheitern?
Die niedrigen Stundensätze locken eine Unzahl von westlichen Unternehmen nach China um dort zu produzieren. Der gigantische Markt von über einer Milliarde Menschen beflügelt viele Phantasien von Marketing- und Vertriebsprofis aus dem Westen. Eine Milliarde mehr Menschen die Auto fahren und ei-nen Fernseher besitzen wollen, das ist auf jeden Fall ein big business. Dass dies zur Verknappung der geförderten Rohölmengen führt, hat man kürzlich erst festgestellt. (Ich kann mir dazu das Kichern nur knapp verkneifen.) Infolge dessen ist auch der Rohölpreis angestiegen. Für die OPEC-Staaten bedeutet das natürlich auf Weite Sicht ein stetiger Geldregen in ihre Kassen.
Man sollte sich einfach einmal zurücklehnen und fragen, wem nützt die Konsumhomogenisierung der Weltbevölkerung. Nun ich finde die Antwort ist klar: den Unternehmen die daran verdienen. Nun solange es um die Nahrungsversorgung der Weltbevölkerung geht, bin ich auch für eine homogene Lösung im Sinne der Grundsicherung des täglichen Lebens.
Weniger von Schicksal und Leid geprägt ist ein in den Industrieländern gerne gesehener Auslandsaufenthalt von Mitarbeitern in Unternehmen, von Studenten sowie von Professoren. Die gesellschaftlichen Genres in denen dieses Leitmotiv (Text aus einem Volkslied: »... Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt ...«) gilt, sind vielfältig. Nun auch das Bildungssystem nimmt an diesem Rennen teil. Kann es sein, dass das Credo der Bildung lautet: Das Rennen muss sein. Oder liegt es daran, dass die Bildung keinen Ausweg daraus kennt? Die Wissenschaft überlegt sich vieles, ob sie sich damit beschäftigt, kann ich nicht sagen. Nicht zu vergessen ist der Sport, der sich diesbezüglich noch nicht aufgegeben hat. Dort wird nach wie vor daran gearbeitet, die Rekorde von gestern, heute zu schlagen. Die Zukunft wird zeigen, wo hier noch etwas zu holen ist. Auch Stars sind im Rennen und befassen sich mit dem Rennen. Weil dem so ist, begegnet es uns z.B. auch in einem Song von Frank Sinatra: »... if I can make it there I’m going to make it everywhere ...«. Wobei ich nicht pauschal behaupten möchte, dass das Lebensprinzip „sich zu behaupten“ während eines Auslandaufenthaltes gelernt wird. Es kann aber mit Sicherheit einen Teil dazu beitragen. Nun wer am Rennen teilhaben will muss fit sein.
Wir essen Speisen aus verschiedenen Regionen der Welt. Wir sind bemüht mehrere Sprachen zu sprechen und interessieren uns für fremde Kulturen. Was uns verbindet ist der Glaube oder Nichtglaube über die Grenzen von Staaten hinweg. Innerhalb der Staatsgrenzen leben die Menschen ein fiktives oder reales Miteinander, je nachdem, ob sie aufeinander zugehen oder nicht. Unabhängig davon fühlen sich Menschen, die in einem internationalen Konzern arbeiten, der in verschiedenen Ländern Niederlassun-gen hat, diesem Unternehmen zugehörig. Man strebt über jegliche nationale Herkunft hinweg, einem gemeinsamen Erfolg entgegen. Ein Konzern ist zwar nach außen eine Einheit, in seinem Innern kann er aber durch Mobbing zerrissen sein. Dass dieser Kampf um die begehrten Posten eine Selektion innerhalb der Besten darstellt, ergibt sich zwangsläufig. Die Schlagkraft der Führungsmannschaft im Konzern steigt dadurch ungemein. Und wenn die Führungsmannschaft trotzdem mal einen Trend in ihrer Branche ver-schläft, dann hat man ja immer noch genug Geld um einen Newcomer aufzukaufen, bevor er zum Kon-kurrenten wird. Das stärkt den Marktanteil und vor allen Dingen das Ego der Firmenleitung. Firmen-wachstum dieser Art wird nach außen hin so vermittelt, dass es für die Firma und ihre Führung ein Erfolg ist.
Wir stellten die Frage: Wer wird gewinnen. Solange das was sich lohnt, gibt es vieles zu berichten, wenn man einen Vergleich mit anderen in unserer Welt vornimmt. Was sich lohnt, ist beispielsweise die Herstellung von Produkten verteilt auf mindestens zwei verschiedene Länder. Die einen nennen das umweltfeindlich, andere sagen das schafft Arbeit für die Transportunternehmen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Methode gilt nur solange der Produktionskostenvorteil über den ausländischen Billiglandproduktionsanteil erkauft wird. Die Transportkosten machen dabei nur einen geringen Prozentsatz an den Gesamtkosten aus. Wenn die Energiekosten für den Transport in der Zukunft ansteigen, dann kann sich diese Entwicklung wieder umkehren.
Wenn wir die Unternehmensbezogene multikulturelle Entwicklung betrachten, dann fallen mir die Aussa-gen von Visionären in den neunziger Jahren ein. Die haben vorhergesagt, dass in den westlichen Ländern in Zukunft die „Denkfabriken“ und im restlichen Teil der Welt die „Arbeitskolonien“ beheimatet sein werden. Ich sehe in diesen Visionen das ursprüngliche Abhängigkeitsverhältnis des Imperialismus wieder auferstanden. In diesem Sinne ist es keine Vision so etwas vorherzusagen, sondern es beschreibt viel-mehr die von Anfang an herrschende Zweiklassensicht aus den Anfängen der Kolonialisierung. Was für ein Gefühl muss in einem Visionär der armen Länder hochsteigen, wenn er hört, dass die zukünftige Rolle seines Landes, die einer Arbeitskolonie ist.
Schon immer hat die alte Welt den Führungsanspruch für sich eingenommen. Damals war es politische und künstlich geschaffene Konsumabhängigkeit. Politisch war man fremdbestimmt, die eigenen Rohstoffe beuteten fremde Unternehmen aus und Fertigwaren musste man aus der alten Welt kaufen, da es keine eigene Industrieansiedlung gab. Heute suchen die Unternehmen nach neuen Märkten um ihre Hightech-Produkte abzusetzen. Dabei stehen sie vor den politischen Ruinen der letzten Jahrhunderte, die eine Zweiklassenverteilung der Welt, infolge unterlassener weltweiter Partizipierung an den geistigen Errun-genschaften der Industrialisierung. Der Genuss des Eroberns und Ausbeutens hat sich zu lange gehalten. Die Aufholjagd der Ausgebeuteten im weltweiten Rennen kann nicht beginnen, solange sie in ein wirtschaftliches Korsett von Quotenregelungen eingesperrt sind, die ihre wirtschaftliche Gesamtsituation nicht berücksichtigen.
Wenn wir in die Vergangenheit reisen, dann begegnen uns verschiedene Hochkulturen auf der Zeitachse, in verschiedenen Teilen der Welt. Die Griechen und die Römer in Europa, die Inkas und die Majas in Südamerika, die Ägypter in Nordafrika, usw. Die Hochkultur bestand in Philosophie, Soziologie, Mathe-matik, Physik, Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Agrartechniken, usw. Diese Leistungen waren der Kern, mit einer militärischen Hülle, zum Schutz und zur Expansion dieser Kultur. Multikulturelle Einflüsse gab es durch Kriegsbeute von unterworfenen Völkern. Profitiert haben davon aber immer nur die Privilegierten und die Herrschenden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, schließlich will ich sie ja nicht langweilen mit denen die das Rennen verloren haben und bereits untergegangen sind.

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