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das schreiben sollte mich persönlich frei machen. so als würde man jemanden etwas erzählen ohne sich fragen zu müssen, kann ich das erzählen, darf ich das erzählen? oder: ist es erlaubt das zu erzählen? natürlich stellt man sich als schreibende immer in eine art schaufenster, aber gerade jetzt, jetzt zu dieser stunde, umgeben von so vielen dingen in meinem arbeitszimmer, da möchte ich im schreiben leben, da möchte ich nicht tiefgründige gedanken aufführen, aber auch keine beschreibungen liefern, die plastisch erscheinen: so klingen, als hätte ich sie selbst nicht durchdacht. ein guter schauspieler, ist ein schauspieler, dem man seine rolle abkauft. ein grosser erzähler, ist ein erzähler, der uns seine welt, sei sie erfunden oder nicht, glaubwürdig aufschlägt. ich bin mir selbst noch zu nahe beim schreiben. ich stehe selbst zu nahe bei meinen figuren, bei meinen gestalten und wunschgestalten. hier in meinem büro ist das fenster geschlossen, weil es schon etwas kühler geworden ist. ich bin schon etwas müde. mein bonsai- baum könnte wieder einmal regen vertragen. kreativ zu sein befreit mich und ich kann besser schlafen. ich liebe mein bett und ich liebe den menschen, der in diesem bett liegt und schläft. im schlaf sieht er viel jünger aus.

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cocacola im glas heute. das wochenende alleine zuhause verbracht, allerdings mit besuch am freitag abend. ich, lehrerin, sitze mit einem jugendanwalt zusammen und wir 'füllen uns die lampe'. die gesprächsthemen sind so frei, wie ausfliegende vögel in den süden. schliesslich hören wir lotte lenya, kurt weill, bert brecht. die flasche aberlour wird leerer und leerer. ich kann meine augen nicht mehr offen halten, und höre ihm blind zu. unsere köpfe hängen schon ziemlich tief im sofa.

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