Im Halbschlaf hört Heinz seinen kompromisslosen Wecker piepen, der aber unmittelbar wieder verstummt. Mit großen Anstrengungen verdreht er seinen Körper, wie einen Putzlappen den man auswringt, um nach der Uhr zu sehen. Er stöhnt kurz auf und krächzt: "Mann, Schon 12 Uhr!". Er reibt sich die Augen und wirft noch einen Blick auf das Display und auf einmal steht dort die Zahl Neun auf der Stundenanzeige. "Ok?", murmelt er verdutzt. Beim Zurückdrehen hört er etwas kurz aufschlagen. Plötzlich entfaltet sich ein furchtbarer Schmerz auf seiner Hüfte. Er schreit auf und wirft die Decke zurück. Frischer heißer Kaffee versickert auf seiner Matratze. Mit rollenden Augen brüllt er kurzatmig: "So eine Scheiße, wo kommt das den her?".
Lisa, seine Frau fürs Leben, steht herausfordernd im Türrahmen und rekelt ihren nackten Körper. Schnell schließt Heinz seine Augen, tut so, als wenn er sie nicht bemerkt hätte.
"Was ist los? Gefall ich dir nicht mehr? Hättest jetzt wohl lieber deine dralle Kollegin neben dir, was?"
Nö, lieber unter mir oder ich in ihr, denkt Heinz und wünscht sich, dass es nicht Kaffee wäre, in dem sein Schoss liegt, sondern Majas Liebessäfte. Überhaupt ..., denkt er wütend und öffnet erneut die Augen. "Wieso kippst du mir eigentlich heißen Kaffee ins Bett? So schlimm war ich gestern auch nicht."
"Du warst gestern gar nicht. Außer Saufen und heiße Luft hast du doch schon lange nichts mehr zu bieten", nörgelt die zu Fleisch gewordene Bohnenstange, die jetzt direkt an seinem Bett steht. Immer noch nackt, und damit immer noch so unerotisch wie die besagte Hülsenfrucht.
"Und von heißem Kaffee weiß ich nichts. Mach dir den mal schön selbst; ist sowieso nur noch das Einzige, was du dir selbst machen kannst." Und mit
Schwung zieht sie im die Decke weg.
"Was ist das denn für eine Sauerei?"
"Wovon red ich wohl die ganze Zeit?"