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Komisch. Ziradin hatte den Brief inzwischen schon vier Mal gelesen. Und richtig verstanden hatte er ihn noch immer nicht.

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Es handelte sich um einen seltsamen Brief, eine Einladung zur geheimen Eiche, wo er auf Etwas oder Jemanden stoßen sollte, das mit dem Puzzelstück zutun hatte, welches mit im Umschlag lag...

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Komisch. Ziradin hatte den Brief inzwischen schon vier Mal gelesen. Und richtig verstanden hatte er ihn noch immer nicht. Er las ihn noch einmal:

"Komm auch du zur Eiche des Lebens mein Elfenfreund.
Elfischer Teil:

...und darum geht gemeinsam auf dem Weg und bekämpft einander nicht mehr, weder mit Wort noch mit Schwert. Sollten die Bäume euch den falschen Weg weisen, so folgt den Vögeln bis zu den Steinen."

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Wo die Eiche sein sollte, das wusste Ziradin, schließlich war er ein hoch gebildeter Elf, doch die restlichen Zeilen stellten für ihn ein Rätsel dar. Wenn die Bäume den falschen Weg weisen, folgt den Vögeln? Und wer wurde noch mit ihm angeredet? " Geht gemeinsam..." - Wer war nur damit gemeint?

Ziradin wurde klar, dass alles Grübeln nichts brauchte. Er musste zur Eiche reiten, wenn er erfahren wollte, um was sich das Rätsel handelte.

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"Verdammt nochmal", brüllte Vinjah. Vinjah waren als Hexenmeisterin schon so einige Merkwürdigkeiten vor die Augen gekommen, doch dieser Brief war ihr nun wirklich ein Rätsel. Und das hatte nichts damit zu tun, das es sich anscheinend auch um ein Rätsel handeln sollte.

"Komm auch du zur Eiche des Lebens Hexe Vinjah.
Runen Teil:

An den Steinen, einen großen Kreis ihr zu bilden habt um die Offenbarung zu empfangen. Lautlos rufet die Seelen eines jeden von euch an eure Seite zu treten. "

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Im selben Moment wunderte sich auch der Zwerg Agram. Ein seltsamer, an ihn adressierter Brief war bei ihm angekommen. Das Wappen des Absenders auf der Rückseite des Briefes, war jenes, des verstorbenen Magiers Adamramantan. Was konnte der Magier von ihm wollen? Agram war immer ein guter Zwerg gewesen, war Niemandem in die Quere gekommen und hatte ruhig für sich in den Mienen seiner Könige gearbeitet. Zwerge verabscheuten die Magie und sahen ihr misstrauisch entgegen, so war auch Agram misstrauisch, als der den Brief öffnete und las:

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"Komm auch du zur Eiche des Lebens alter Zwergenfreund.
Zwergischer Teil:

Es ist Zeit nun für euch mein Erbe anzutreten. Allein schafft ihr es nicht. Zu zweit seit ihr zu schwach. Auch drei kommen nicht weit. Vier sind schön doch Fünf müssen es sein.

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Fagur ließ wehmütig das alte Pergament sinken. Ein Puzzelteil mit einem Namen , Otsillac, darauf viel zur Erde. Es schien ein Name darauf zu stehen.
Alter Freund, dachte er, welches Theaterstück inszenierst du. In alter Fede stehen Mensch und Elf. Wie kann ich der Hexe vertrauen, die mir Kindheit und Elternhaus nahm. Dieses Stück wird ohne mich auskommen müssen.

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"Mein bester Freund Fagur, komm zur Eiche des Lebens und du wirst verstehen.
Menschlicher Teil:

Otsillac wird sich euch anschließen und euer Weg kann bestritten werden. Doch seit mit bedacht unterwegs, nicht jeder sechste Helfer ist auch ein Freund. "

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Rafak, Kobold seines Standes, hatte den alten Magier nie leiden können, doch er hatte ihn immer respektiert und so nahm er das letzte Puzzelteil sehr Ernst.

"Rafak wir waren nie Freunde aber ich brauch dich bei der Eiche des Lebens"
Kobold Teil:

Der Glaube wird euch führen. Erst nach Nord, ins Eis, folgt dem Weg zurück. Im Süden bei den brennenden Stränden. Seit ihr da geht gen Ost, vorsicht die Wälder bergen Gefahr auch für den stärksten unter euch. Am Ziel seit ihr erst in West, den Höhlen des Dämons."

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Ziradin schwang sich aufs Pferd. Es war ein kühler Morgen, doch der Weg war lang. Er würde sicher gegen späten Nachmittag, wenn schon langsam die Dunkelheit aufzog, an der geheimen Eiche antreffen. Er trug einen erdfarbenen Mantel und hoffte, dass er sich bei seiner Ankunft erst mal bedeckt halten konnte, sodass er erst mal unbemerkt die anderen begutachten konnte. Zu seiner eigenen Sicherheit hatte er seinen Bogen und einen Dolch dabei.
Sein treues Ross Moriatu würde ihn sicher tragen und vor Gefahren warnen.

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Vinjah war sich noch immer nicht sicher, ob sie wirklich zu der Eiche des Lebens reisen sollte. Es wäre ein Fußmarsch von einer ganzen Woche. Sie ritt nicht. Niemals. Pferde waren ihr zuwider. Sie dachte lange nach, doch am Ende siegte ihre Neugier. Sie packte einige Kräuter, Messer und Proviant ein, nahm den Brief und verließ ihre Hütte. Eine Woche außerhalb ihres sicheren Hauses. Aber was solls. Sie schloss ihr Haus ab und belegte ihn mit einem Zauber. Dann schritt sie nach Norden. Auf dem Weg zu dieser verdammten Eiche laufe ich mir noch Blasen, dachte Vinjah und beschleunigte ihre Schritte.

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Agram kam wütend aus dem Palast. Er hatte den geheimnisvollen Brief seinem König vorgelegt und ihn gebeten ihn ziehen zu lassen. Der König hatte wie erwartet reagiert. Sollte er dabei keinen großen Schatz finden, solle er bloß nicht heimkehren, hatte er ihn angebrüllt. Agram ging in seinen Tunnelabschnitt und packte seine Sachen. Die große Streitaxt, seine Schaufel, Helm und einige persönliche Dinge. Agram würde noch Heute Abend mit der nächsten Kutsche nach Osten aufbrechen, wenn er Glück hatte, würde er die alte Eiche innerhalb von vier Tagen erreichen können.

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Fagur konnte sich nicht denken, dass die ganze Geschichte gut ausgehen würde. Menschen und Elfen waren zu Lebzeiten immer Feinde gewesen und Hexen würde er am liebsten jeder einzeln töten, aus Rache für den Mord an seinen Eltern, als er noch ein Kind war. Doch sein alter Freund hatte ihn gebeten zu dieser Eiche zu kommen, also würde er hingehen. Er steckte sich sein Kurzschwert in den Gürtel und schnallte das Breitschwert auf den Rücken. Er bestieg seine weiße Stute Kohliri und ritt los, zwei Tage würde er für den Weg nach Norden brauchen.

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Rafak hatte sich sofort auf den Weg gemacht. Nur mit einem Dolch, dem Brief und viel Neugier bewaffnet fuhr er in der Postkutsche zur Eiche des Lebens in die westlichen Ländereien. Dieser Magier hatte es doch wirklich geschafft sein Leben auch nach seinem Tod noch zu verkomplizieren, dachte Rafak.

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Auf wen würde er wohl stoßen? Er hatte keine Ahnung. Doch eine gewisse Vorahnung ließ ihn davon ausgehen, dass es gewiss keine Koboldveranstaltung wurde. Hoffentlich musste er sich nicht mit irgendwelchen Hexen abgeben. Sie waren ihm zuwider, genauso wie die Magier. Oder diese hochmütigen Elfen...er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Die einzigen Wesen, die er leiden konnte, waren die Zwerge. Die waren grob und hart wie Stein und man konnte sie durchschauen: Sie gierten nach Gold und Silber, waren auf Profit aus und waren hart im Nehmen. Bei Elfen wusste man ja nie, wo man gerade dran war. Die Menschen? Die waren auch in Ordnung. Rafak hatte nicht viel mit ihnen zutun, aber die Menschen galten allgemein als Naiv, leichtgläubig und schwach. Allerdings war ihre Intelligenz und Hingabe für Technik nicht zu unterschätzen. Trotzdem traute sich Rafak zu, mit einem Menschen fertig zu werden.

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Die geheime Eiche war eine riesige Eiche inmitten eines dunklen, nebligen Walds. Was sie auszeichnete war, dass sie dunkler war, als alle anderen Bäume. Was sie geheim machte war, dass man ihren genauen Ort kennen musste, um sie in diesem Labyrinth der Bäume zu finden. Im Wald war es immer neblig.

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Unzählige Legenden wanden sich um diese geheime Eiche. Man sagte Tarol, der Urkönig der Elfen habe hier, unter den Ästen der geheimen Eiche, seine erste Liebesnacht mit seiner Geliebten gehabt, bei der sein einziger und doch verstoßener Sohn geboren sei. Die Eiche war zwar geheim, doch was dort geschah, war es nicht. Ebenfalls hörte man, dass Unzählige, Menschen wie Zwerge, veruscht hatten die Eiche zu fällen, um ihr seltenes Holz zu fällen, doch keiner hatte es je geschafft. Der Menschenkönig Petrier hatte sogar ein Tunier veranstaltet, bei dem der Sieger der Baumfäller sein sollte, doch alle seine Kämpfer, Spione, Ritter und Bauern hatten ihn enttäuscht. Die Eiche stand. Die Zwerge fürchteten sich ein wenig vor dieser seltsamen Macht, die aus der Erde spross, die sich sogar ihren Äxten trotzte. Nur die Kobolde schienen weder Respekt noch Angst vor der geheimen Eiche zu haben und tollten wild auf ihr herum, wie auf jedem anderen Baum auch, bis ihnen langweilig wurde, und sie weiter zogen. Wieso die geheime Eiche so besonders war, das wusste man nicht. Vielleicht wussten es irgendwelche Magier...vielleicht hatte Adamramantan herausgefunden, was es mit der Eiche auf sich hatte?

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