für alle jene, die heute aufgewacht sind, sich gewaschen haben, sich zurecht gemacht haben, das haus verlassen haben und zur arbeit gehen, ihren pflichten nachgehen und für alle jene, die dann feststellten, wie sie es an den letzten 1000 tagen feststellten, dass sie jeden tag an die gleiche person denken, die sie nun schon seit monaten nicht mehr sehen, für all jene, möchte ich schreiben und sagen: ja, das leben geht weiter. ja, wir machen unser leben. ja, wir meistern unser leben, ja wir sind aktiv, wir sind humorvoll, wir bauen etwas auf, wir gewinnen an persönlichkeit und selbstvertrauen, ja, wir lieben, wir können lieben und pflegen, freundschaften feuerwerken, aber da ist etwas, das schmerzt, da ist dieser eine mensch, der uns nicht aus dem herz geht und nicht aus dem kopf geht und wir bewegen uns gegen die dreissig, sind über dreissig und wollen den gedanken nicht verlieren, dass uns die grosse liebe vergönnt war. war sie nicht. aber noch immer sind wir im jetzt gefordert und denken an früher.
die zeit heilt alle wunden. die narben bleiben und erinnerungen können narben sein.
eine frage: warum hatte ich das gefühl, ich hätte ein recht auf die 'grosse liebe'? oder, ich könnte sie finden oder sogar, es gäbe die möglichkeit die grosse liebe zu finden? oder..... schleichend...... brauche ich das? ich meine, gefällt es mir eine liebe zu haben, die nicht erwidert wird, als eine liebe zu haben, die zurückgespiegelt wird? wenn es so wäre, dann warum? besser nichts konkretes, weil das konkrete könnte allzu schmerzhaft sein. es könnte langweilig werden? es könnte sogar ernst werden? es könnte bindend sein?
angerissene gedanken. nein. den grund, werde ich wohl nicht so bald wissen. auch wenn ich sehr oft darüber nachdenke. viele jahre sind vergangen, seit ich ein kind war; ein mädchen. vieles ist geschehen seit daher. manchmal, aber vielleicht ist das nur die stimme meines inneren GROLLS, da hadert etwas in mir, vielleicht ist am bisherigen verlauf, doch nur meine herkunft schuld. vielleicht erfülle ich rollen, fremde rollen. vielleicht, sind meine eltern an allem schuld. vielleicht, weil ich es nicht gelernt habe, dieses leben als DAS leben zu nehmen, sondern es mir immer als etwas ungerechtes, schweres, düsteres, hässliches, hysterisches. jähzorniges und ignorantes vorgelebt wurde.
es fehlte mir immer eine gewisse leichtigkeit im umgang mit gefühlen.
vielleicht bin ich, im gegensatz zu aussen, emotional humorlos?
Ich liebte einen humorvollen menschen, der im herbst, eierschwammerl suchen ging in den wald. der nach hause kam und sie putzte, wusch und trocken tupfte. der zwiebel und knoblauch schälte und ganz fein hackte. der die butter in der pfanne erhitzte, dabei beatles hörte, nach dem glasig dünsten, die schwammerln dazugab. alles mit salz und pfeffer -es gab nur salz und pfeffer in dieser beziehung- würzte, die pilze mit dem knoblauch und den zwiebeln mischte, sahne/ rahm dazu gab, etwas frische 'peterli' und dazu gutes sauerteigbrot anschnitt. seine sms- antwort lautete: sitze gemütlich zuhause. habe heute keine lust auf gesellschaft.