Pater Johann runzelte die Stirn, seit der Vatikan die kirchliche Beratung bei Schwangerschaften untersagt hatte, war die Zahl der Abtreibungen deutlich gestiegen. Die Kinder und Jugendlichen des Dorfes, die immer wieder hörten, dass das Kondom eine schlechte Sache sei, verzichteten natürlich darauf und da das Thema "Sexualkunde" in den örtlichen Schulen ein TabuThema war, verstanden sie auch nicht, wieso sie schwanger wurden. Bis sie es bemerkten, verstrich schon genug Zeit. Um einem Skandal aus dem Weg zu gehen, trieben viele ab. Einige waren in die Kirche gekommen, als es noch Beratungsstunden für Schwangere gab, um Gott und den Pater um Hilfe zu bitten, doch da nun der Papst seinen Unwillen dagegen ausgesprochen hatte, da die Schwangerschaft unverheirateter Paare zu bestrafen sei, schämten sich viele zu kommen, und sahen sich hilflos mit ihrem Problem. Viele sahen nur einen Ausweg: Abtreibung.
Pater Johannes bedauerte das sehr. Würden die Jugendlichen zu ihm kommen, würde er ihnen predigen, dass das Leben ein Geschenk Gottes sei und jedes Leben, auch das des Ungeborenen kostbar sei...