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"Technologie führt wohin?"
"Was fragst du mich das? Ich bin ein Einhorn."
Efeu zieht an den Ästen.
"Schönen Tag noch."
"Habt Ihr Wetter."
"Nur Lose." Die Kuh schüttelte den Kopf.
Das Beil des Zwergs gehörte ...
Hexen hexen

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"Was hat das alles mit mir zu tun? Ihr haut mir ein paar Begriffe um die Ohren und ich soll damit all Eurer Probleme auflösen?"
"Wir müssen vorsichtig sein, können nicht einfach an die Menschen herantreten und sagen: Hallo, wir sind die Feenpolizei und suchen unter Euch einen Mörder."
"Aber ich kann das machen? Wieso glaubt Ihr das?"
"Weil die Menschen Einhörner mögen."
"Sagt wer? Wir hatten doch bis jetzt kaum mit ihnen zu tun."
"Bücher."
"Bücher?"
"Ja Bücher. Ein Großteil der Menschheit kann lesen und schreiben. Anders als bei uns, wo die Schrift von den Elfen gehütet wird."

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"Ja und?"
"Die Menschen lesen gerne. Geschichten die passiert sind ebenso wie Phantasien. Und zu den Phantasien gehören vor allem Märchen, in denen oftmals versteckte Botschaften zu finden sind. Und in diesen Geschichten kommen erstaunlich oft Feen, Zwerge, Elfen, Trolle, Riesen, Zauberer, Hexen und ... Einhörner vor. Das ist auch einer der Gründe, warum wir glauben, dass es zumindest eine Gruppe Menschen gibt, denen unsere Existenz bekannt ist. Und deshalb glauben wir auch, dass ein Mensch den Trollkönig ermordet hat."
Das Einhorn ging, wie es seine Art war, einfach fort. Die Feen wussten, dass es sich Zeit nehmen würde über all das Gehörte nachzudenken und erst dann eine Entscheidung zu treffen.

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Die dunklen Feen verloren langsam die Geduld. Das Einhorn hatte sich noch immer nicht zurück gemeldet.
"Wir gehen rüber und finden den Mörder."
"Ich flehe Euch an. Wartet noch", bat die Sprecherin der weißen Feen. Sie wusste, warum die dunklen Schwestern und Brüder zu den Menschen hinüber wollten. Mit ihren Kräften würde es für die Feen ein Leichtes sein, die Menschen zu unterwerfen. Zumal, wenn sie die riesige Armee der Trolle auf ihre Seite brachten, indem sie ihnen den Kopf des Königmörders vor ihre klobigen Füße legten.

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Während die Feen weiter stritten, stand das Einhorn auf einem Fels am Rand des Elfenwaldes und beobachtete das Treiben der Bewohner. Wie immer strahlte der Elfen Ruhe und Gelassenheit weit aus dem Wald heraus. Auch die sonstigen Bewohner wirkten zufrieden.
Von hier aus ist kein Mord getätigt worden, dachte das Einhorn. Waren es wirklich die Menschen gewesen. Zuzutrauen war es ihnen. Wenn sie es waren, was bezweckten sie damit? Der König der Trolle war zweifelsohne in seinem Reich ein mächtiger Mann gewesen, aber um Erdland zu unterwerfen, brauchte es mehr als einen Königsmord. So oder so, mehr fürchterliches, den Frieden bedrohendes Unheil war zu erwarten.
Ich muss mich hier und jetzt entscheide, ob ich den Kopf in den Sand stecken oder aktiv werden will, dachte das Einhorn zerknirscht. Und indem es sich so befragte, hatte es sich bereits entschieden.

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"Und Kuh? Hast du schon was gewonnen?"
Die Kuh schüttelte behäbig den Kopf. "Nuur Niieten."
"Dann komm mit", sagte das Einhorn.

"Und Hexe? Hast du schon was herbei gehext?"
"Nein, leider. Nicht einmal mehr Frösche aus Schlangen gelingen mir."
"Dann komm mit", sagte das Einhorn.

"Technologie führt wohin?" wandte sich das Einhorn an Feen Leutnant Risa Maengel.
"Mehr Macht", behauptete die kleine Fee forsch.
"Mehr Macht!", rief das Einhorn erbost. "Dieses Streben ist aber genau jenes Übel, das einem von uns Erdländern bereits sein Leben gekostet hat."
"Auch wenn es nur ein Zwergenleben war", kicherte die Hexe und fing sich einen kollektiven strafenden Blick ein.
"Muh", sagte die Kuh, "nuun woolen wiir dooch niicht fiies weerdeen. Saagt miir liieber, waaruum doort aam Baauum eiin Beiil liiegt."
"Das ist das Beil des Zwergenkönigs", erklärte Tink Omel, der Kollege Risas, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte.
"Wurde damit der König erschlagen?" fragte das Einhorn sachlich.
"Ja", antwortete Tink ebenso knapp und hielt es dem Einhorn unter das schneeweiße Elfenbein.

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"Blut", erklärte Tink, als ihn das Einhorn fragend ansah.
"War zu erwarten", sagte das Einhorn und beäugte das Beil.
"Wusste gar nicht, dass Zwerge Blut in sich haben. Dachte immer, in ihren Adern flösse pures Gold", kicherte die Hexe.
Das Einhorn wollte die Hexe schon maßregeln, als ein Gedanke in seinem starken Schädel aufkam, der es erschreckte. Also ließ es Hexe Hexe sein und wandte sich an Leutnant Maengel: "Kann ich den Leichnam des Königs sehen?"
"Keine Chance", antwortete Risa, "die haben ihn sofort mit in ihre Minen genommen, nachdem ich ihn untersucht hatte. Und in deren Höhlen wage ich mich nicht hinein."
"Du hast den Toten untersuchen dürfen?" fragte das Einhorn erstaunt.
"Ja, wenn auch nicht lange."
"Ungewöhnlich", murmelte das Einhorn, "äußerst ungewöhnlich."
Da die Hexe mit ihren Gedanken beim Thema Gold hängen geblieben war und niemand etwas sagte, wagte sich die Kuh mit einer Frage vor: "Gaab ees viiele Schniitwuundeen iin deem Tooteen?"
Das Einhorn hob anerkennend sein Horn in die Luft. Kluge Kuh, dachte es, um
der Kuh dann jedoch Einhalt zu gebieten: "Kümmern wir uns später drum!"
Die Kuh sah kurz zum Einhorn hinüber und verstand den warnenden Blick. Sie hielt den Mund zu und kaute.
"Ja, überall am Körper. Und alles Längsschnitte", fuhr Tink fort. "War schon merkwürdig."
"Mmh, also gut. Meine Freunde und ich kümmern uns darum. Leutnant Maengel, tut mir einen Gefallen, habt ein Auge auf Eure Gruppierungen. Sie sollen sich heraushalten, bis ich mich zurückgemeldet habe. Sprecht mit den anderen Völkern. Bittet sie inständig darum, nicht in die Welt der Menschen einzudringen. Die Konsequenzen würden fürchterlich sein!"

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Sie wanderten durch den uralten Speckbaumwald auf dem Weg, der sie zur Schnittstelle der unendlich vielen Parallelwelten führen würde. Es war nicht mehr weit und so beschlossen sie auf einer mit Sonnenstrahlen durchfluteten Lichtung erst auszuruhen und dann zu entscheiden, was eigentlich schon entschieden war.
"Eeiinhoorn", sagte die Kuh und naschte von den Köstlichkeiten der bunten Wiese.
"Ja, ich weiß. Wir müssen uns hier und jetzt entscheiden", sagte das Einhorn und sah fragend die Hexe an.
"Ja, auch ich glaube, dass das ganze ein Komplott der Zwerge ist. Sie sind mit ihrer Gier nach noch mehr Reichtümern weit übers für Erdland erträgliche Ziel hinausgeschossen. Die Beweise sind eindeutig: Sie haben ihren König selbst getötet. Wir müssen sie endgültig aufhalten." Eine dermaßen lange Rede gelang der Hexe selten, ohne dass sie einen kläglich scheiternden Verwünschungsversuch dazwischen schob.
"Jaa", und die Kuh malmte die Blumen, "wiir müüssen diiee Pfoortee schliießeen."
"Und zwar für immer", ergänzte die Hexe und war für einen Moment versucht, die Gefährten zu bitten, es mit einem großen Zauberspruch wagen zu dürfen. Aber dann überwog doch ihre Eitelkeit. Sie wollte sich in dieser für alle Erdländer überlebenswichtigen Situation nicht zu weit vorwagen.
"Dann sind wir uns einig", sagte das Einhorn.
Eine Stunde später war es soweit: Die Hexe schwebte in die Höhe und ließ sich auf der Kuh nieder, als wenn ihr noch nie ein Hexenspruch daneben gegangen wäre. Nun stieg die Kuh auf einen kleinen Felsvorsprung, woraufhin sich ein schmaler Spalt des 'Tors der Unendlichkeit' öffnete.
"Tor", bat das Einhorn nach einem kurzen, letzten Zögern", sende uns die 'Blume des Verschließens', damit wir uns für immer aus den allumfassenden Fügungen herauslösen und ein vergängliches Leben führen können.
Ein Raunen und Raunzen, doppelte Pfeiftöne und vielfaches Zischen hob an und es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis sich der armdicke Stängel einer Grünpflanze, besetzt mit einer riesigen, nach innen hohlen, blassgelben Blüte, durch den Spalt der Pforte schob. Ohne zu warten, steckte das Einhorn sein Elfenbein bis zum Stirnansatz hinein.
"Oooh!" rief die Kuh, während die Hexe nun ihren Teil der vorgeschriebenen Schließzeremonie durchführte. Sie cremte, indem sie mit ihrer Hand vom Blütenstaub der Pflanze nahm und am Horn entlang tief in den Schlund der Blüte eindrang, das Elfenbein ein und zog dann ohne Vorwarnung mit einem heftigen Ruck den Kopf des Tieres neben sich fort von der Pflanze, die sich daraufhin sofort hinter die Pforte zurück zog. Das Horn aus Elfenbein behielt sie als Tribut. Noch ehe sie sich versahen, schloss sich das Tor und verschwand. Erdland war von der Außenwelt für immer abgeschlossen.
Erschöpft aber glücklich lagen die Kuh, die Hexe und ein wunderschönes Pony nebeneinander auf der warmen Erde. Sie hatten es vollbracht. Nun konnte in Erdland endlich wieder der Frieden zurückkehren.

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Splitstories

  • Erdland gerät in große Gefahr, als der König der Zwerge ermordet wird. Drei Bewohner des Landes treffen…

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