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- Opter und Täter, paddy 0
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Ein Opfer: ein junges Mädchen, hübsch, brav, katholisch, unschuldig
Der Täter: Ein Mann Gottes
Johannes Prätorius ist ein Mann, der das Interesse aller Menschen auf sich zieht, sobald er den Raum betritt. Dabei ist sein äußeres Erscheinungbild alles anderes als bemerkenswert.
Er ist etwa 30 Jahre alt, nicht gerade groß – etwa 1,70 m vielleicht und hat eine gedrungene, formlose Figur.
Mit vollem Namen heißt er Johannes Jakobus Maria Prätorius und er wurde in München in ein erzkatholisches Elternhaus hineingeboren.
Wie seine Eltern und seine Geschwister hat er blondes, feines Haar, das er gerade so kurz geschnitten trägt, dass es ihm noch möglich ist, es auf die Seite zu kämmen.
In seinem blassen, weichen Gesicht begegnet man unsagbar anziehenden blauen Augen, die sich zu Schlitzen formen, sobald Johannes lächelt. Dann bilden sich um diese Augen unzählige, sympathische Falten, die dem sonst eher durchschnittlichen Gesicht für diesen Moment erstaunliche Attraktivität verleihen. Er hat einen normal großen Mund, den oft ein eigentümliches, geheimnisvolles Lächeln umspielt. Seine Zähne sind regelmäßig und blendend weiß.
Auffällig ist seine außerordentlich weiche, großporige Haut. Er ist immer völlig glatt rasiert, wobei es fast unvorstellbar ist, dass er sich überhaupt jemals rasieren muss.
Johannes trägt fast ausschließlich einen schwarzen Herrenanzug, einen klassischen Zweireiher. Darunter ein weißes Hemd und das ärmellose, schwarze Collar mit dem weißen Stehkragen, das ihn für jedermann auf den ersten Blick als Priester erkennbar macht. So wie auch das kleine, silberne Kreuz, das am Revers befestigt ist.
Die Hose seines Anzuges ist stets korrekt auf Falte gebügelt und endet in exakter Länge auf den ohne Ausnahme glänzend geputzten schwarzen, eleganten Schnürschuhen einer bekannten italienischen Marke.
Am rechten Handgelenk trägt Johannes eine schlichte silberne Herrenarmbanduhr mit großes deutlichen Zeigern, die es ihm ermöglichen, in Gesprächen unauffällig einen Blick auf die Zeit zu werfen. Den Ringfinger seiner rechten Hand schmückt ein auffälliger, goldener Siegelring.
Er hat kleine, blasse Hände, die man als weiblich bezeichnen könnte. Seine Finger sind kurz, die Fingernägel breit und nahezu rechteckig. Sein Daumen ist in der Relation zu den anderen Fingern lang und unnatürlich nach außen gebogen.
Die Körperhaltung von Johannes Prätorius ist immer perfekt und kontrolliert. Den Rücken hält er gerade und gestreckt, als wolle er sich damit ein paar Zentimeter größer machen. Sein Gang ist für seine gedrungene Gestalt erstaunlich flink; er bewegt sich in kleinen, leisen Schritten und nicht selten nähert er sich seinen Mitmenschen unbemerkt, worauf diese erschrocken zusammenzucken.
Johannes ist ein Menschenmagnet. Er fasziniert und betört Menschen und bringt sie in eine nie wieder zu lösende Abhängigkeit. Sein Charisma ist seine Waffe und sein Werkzeug.
Vor allen Dingen Frauen fühlen sich durch seine väterlich-freundschaftliche Art magisch angezogen. Er vermittelt ihnen das Gefühl, einzigartig für ihn zu sein und offenbaren ihm ihr ganzes Seelenleben, vertrauen ihm bedingungslos und folgen ihm wie Jüngerinnen zu allen Veranstaltungen, wo er als Redner oder Berater auftritt.
Er steht außer Frage, dass er überdurchschnittlich intelligent ist. Seine Predigten und Reden sind brillant und begeisternd, hochwissenschaftlich und zugleich lebensnah. Wenn er vor Menschen spricht, schaut er sie niemals dabei an – sein Blick verliert sich ins Leere, meist irgendwo in den Himmel gerichtet, während er mühelos ohne Script oder sonstige Notizen einen klar strukturierten und inhaltsschweren Vortrag zum Besten gibt.
Dem Mensch, der ihm gerade gegenüber steht, widmet er sich ganz und gar, mit seiner gesamten Aufmerksamkeit, mit Haut und Haar. Mit seinem intensiven Blick und seiner unnachahmlich liebevollen Art zieht er seinen Gegenüber in seinen Bann und bindet ihn an sich. Wie in Trance bleibt man zurück mit dem Gefühl, kostbar und wertvoll zu sein und für immer einen besonderen Platz im Herzen dieses bemerkenswerten Mannes gesichert zu haben.
In selbstloser Aufopferung und scheinbar ehrlicher Hingabe gibt er sich ganz auf, um für Andere da zu sein, Tag und Nacht, rund um die Uhr. Sein wichtigstes Utensil ist sein Terminkalender, mit dem er die ihm durch die Begrenztheit eines Tages zur Verfügung stehende Zeit auf all die Menschen verteilt, die ihn für einige Minuten allein sprechen möchten.
Scheinbar demütig bittet er einen in diesen Minuten, doch ihm gegenüber Platz zu nehmen und vermittelt das warme Gefühl, unendlich willkommen zu sein. Wenn man spricht, hört er so intensiv zu, dass es scheint, als sei die ganze Umwelt ausgeblendet und es existiere nichts anderes in diesem Moment als das gesprochene Wort und das Ohr, das es aufnimmt und versteht.
Seine Berührungen sind beiläufig und kaum wahrnehmbar, weil man sich in dem Rausch seiner unbedingten Aufmerksamkeit suhlt. Und sie sind unbedeutend, weil das seelische Miteinander, das zu zelebrieren er perfekt beherrscht, eine viel tiefere Spur hinterlässt, so dass man sich nach einer Begegnung mit ihm an fast nichts mehr wirklich erinnert – bis auf das berauschende Gefühl der uneingeschränkten Akzeptanz und übermenschlicher caritativer Liebe.
Splitstories
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nicht lustige Anmerkung
vicious 1
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Er ist ein angesehener und beliebter, junger Priester und er stolz auf sich und das, was er schon erereicht…
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