Schluss gemacht
"Komm nicht so spät nach Hause!"
Die Mutter schaut zur Küchenuhr über der Tür und seufzt leise: "Aber auch nicht zu früh."
"Na Vati. War ein langer Tag was?"
"Gib mir erst mal ein Bier. Man, war das eine gottverdammte Schufterei heute." Geräuschvoll versickert der erste Schluck in seiner Kehle. Er setzt sich an den Tisch und rülpst ihr seinen nach Schnaps und Rauchen stinkenden Atem direkt ins Gesicht, als sie das liebevoll bereitete Essen vor ihm abstellt. Er war bereits, wie immer, in der Eckkneipe unten zum Feierabendbier eingekehrt.
"Was soll das sein? Gib den Karnickeln was den Karnickeln und dem Kaiser was des Kaisers ist." Er lacht. Lacht auf seine fiese Art, die nichts Gutes verheißt.
"Aber ..." versucht die Mutter einzuwenden, hält dann aber den Mund, als sie seinen Blick auffängt. Wortlos nimmt sie den Teller, kratzt das Gemüse in die Spüle und häuft dafür eine weitere Portion Bratkartoffeln dazu.
"Ist's so recht, der Herr?" nörgelt sie und will sich von dem Ekelpaket neben sich abwenden. Der Vater glaubt nicht recht zu hören: "Wie redest du denn mit mir?" Er springt auf und wischt den Teller vom Küchentisch. "Hat dir gestern wohl noch nicht gereicht?"
Die Mutter fasst sich unwillkürlich ans rechte Auge, das immer noch unter einer starken Schwellung verborgen liegt.
"Doch", sagt sie sanft. "Eigentlich schon."
"Und, was bedeutet das jetzt?" grinst er sie böse an.
"Das ich damit endlich Schluss mache."
"Du willst Schluss machen?" höhnt er. "Da bin ich aber gespannt drauf. Wie soll das denn aussehen?"
"Was ist hier los?"
"Ach Mädchen. Komm erst einmal zu uns rein. Dein Vater, der ist tot."
"Der Alte ist tot? Wem haben wir das denn zu verdanken?"
"Ach Mädchen. Weißt du? Deine Mutter ..."
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Summary
Eine geprügeltes Leben hält die stärkste Frau nicht aus.
Properties
vicious 2, scary 1